Geschichte  

Zeitgleich zu den Regionalkulturen der Küste entstand nach Chavín eine zweite große Kultur in der Sierra. Benannt nach dem religiösen Zentrum in Bolivien am südlichen Teil des Titicaca-Sees, hatte die Tihuanaco-Kultur in der Blütezeit von 200 – 600 n. Chr. Einfluss auf ein riesiges Gebiet, das großen Teilen der heutigen Länder Peru, Bolivien, Chile und Argentinien entspricht.
Es finden sich Motive der Chavín-Kultur in den Stein-metzarbeiten im archäologischen Komplex von Tihuanaco, die eine Verbindung der beiden Kulturen vermuten lässt.
Tihuanaco ist als Tagesausflug von Puno aus zu erreichen.

Vor der Eroberung durch die Inka bestand ein großes Reich an der Küste mit Ausdehnung vom heutigen Ecuador bis nach Lima. Kulturelles Zentrum der Chimú (1250 – 1470) war die damals größte Stadt Südamerikas Chan Chan mit bis zu 60.000 Einwohnern. Chan Chan war komplett aus Lehmziegeln erbaut und die Grundmauern sind noch heute in der Nähe der Stadt Trujillo zu besichtigen.

   
  Erste Kulturen Perus      
 

Aus der Paracas-Kultur ging eine neue Kultur hervor, deren Zentrum nur wenig weiter südlich lag: die Nasca-Kultur (200 – 600 n. Chr.). Berühmt geworden sind die Nasca durch die deutsche Mathematikerin und Geographin Maria Reiche, die ihr Leben der Erforschung der sogenannten Nasca-Linien widmete. Die Nasca kannten Schädeloperationen zu medizinischen und kultischen Zwecken. Anhand der Ausstellungsstücke im Goldmuseum in Lima kann man sehen, dass die Patienten dies überlebten.
Die berühmteste Hinterlassen
schaft, die mysteriösen, kilometerlangen geometrischen Figuren und bis zu hundert Meter großen Abbildungen im Sand der Nasca-Ebene können aufgrund ihrer Größe nur vom Flugzeug aus betrachtet werden. Am Regionalflughafen in Nasca gibt es verschiedene Gesellschaften, die den Rundflug über die Linien anbieten.

Im nordöstlichen Andengebiet um die heutigen Städte Tingo, Leymebamba und Moyobamba lebten von 800 bis 1600 die Chachapoya, die „Wolkenmenschen“. Ende des 15. Jh. wurden sie trotz erheblichen Widerstandes durch die Inka besiegt und mussten ihnen fortan dienen. Berühmt ist ihre Festung Kuélap, die man heute noch besichtigen kann.